Film-Datenbank
Theodor Wonja Michael
Porträt
Theodor Wonja Michael
Biografie
Am 15. Januar 1925 als jüngster Sohn eines Kameruners und seiner deutschen Frau in Berlin geboren wächst Theodor Wonja Michael nach dem Tod seiner Mutter im Jahre 1926 bei Pflegeeltern auf. Als Betreiber einer „Völkerschau“ setzen diese ihn schon im Alter von vier Jahren als schwarzen Komparsen ein. 1939 macht er seinen Volksschulabschluss. Eine weiterführende Schulbildung bleibt ihm jedoch aufgrund der rassistischen Nürnberger Gesetze verwehrt. So verdingt er sich als Hotelpage, Zirkusdarsteller und als Statist in kolonialen Propagandafilmen der UFA. 1943 in ein Arbeitslager nahe Berlin eingewiesen wird er 1945 von der Roten Armee befreit. Auch in der Nachkriegszeit hat Theodor Wonja Michael Schwierigkeiten, als Schwarzer Deutscher seine Familie zu ernähren. Er arbeitet als Schauspieler bei Theatern und Rundfunk, bis er schließlich auf dem zweiten Bildungsweg ein Studium nachholen kann. Anfang der 1970er-Jahre wird er als Experte für Afrika beim BND angestellt. In seiner 2013 erschienenen Biografie DEUTSCH SEIN UND SCHWARZ DAZU – ERINNERUNGEN EINES AFRO-DEUTSCHEN beschreibt er seinen ungewöhnlichen (Über-)Lebensweg und sein Engagement in der afro-deutschen Community. In dem Dokumentarfilm AFRO.DEUTSCHLAND von Jana Pareigis erzählt er davon.
Filmografie
15. Afrika Film Festival - Eröffnung / Opening / Ouverture : Gast
Schulvorstellung: AFRO.DEUTSCHLAND (2016): Gast
AFRO.DEUTSCHLAND (2016): Gast, Darsteller
Blues in Schwarz Weiß & Va Pensiero : Gast
Blues in Schwarz Weiß – vier schwarze deutsche Leben (1999): Gast
DEUTSCH SEIN UND SCHWARZ DAZU. ERINNERUNGEN EINES AFRO-DEUTSCHEN : Gast
Pagen in der Traumfabrik (2002): Darsteller, Gast
Lesung und Filmvorführung : Gast
Titelbild: An announcement about the construction of Ciné Guimbi in Burkina Faso. (Photo: Marilia Guiraud/Ciné Guimbi)