Film-Datenbank

Adama Drabo

Adama Drabo

Biografie

Adarna Drabo (MaIi) ist 1948 in der malischen Hauptstadt Bamako geboren. Schon als Kind träumte er davon, Filme zu machen, doch sein Land brauchte nach der Unabhängigkeit von 1960 Lehrer. Zehn Jahre arbeitete Drabo in Schulen auf dem Land und schrieb nebenbei Theaterstücke, bevor er 1979 in das "Centre National de Production Cinematographique" (CNCP) aufgenommen wurde, der staatlichen Institution zur Förderung von Produktion und Vertrieb von Filmen in Mali. Drabo arbeitete dort als Regieassistent von Cheick Oumar Sissoko an dessen Filmen "Nyamanton" und "Finzan" mit. 1988 drehte er mit "Nieba, la journee d`une paysanne" seinen ersten kurzen, 1991 mit "Ta Dona" seinen ersten langen Spielfilm. Sein Film "Taafe Fanga - Pouvoir de Pagne" wurde beim FESPACO 1997 mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet und lief im selben Jahr auch in der Sektion "Quinzaine des Realisateurs" beim Filmfestival in Cannes.

Adma Drabo über die Entstehungsgeschichte seines Spielfilm "Taafe Fanga": Als wir mit den Dreharbeiten beginnen wolIten, stellten wir fest, daß die Dorfbewohner hungerten. Es hatte keine gute Ernte gegeben, und es gab einfach nicht genug zu essen. Die jungen Leute hatten deshalb schon das Dorf verlassen, um sich anderswo auf die Suche nach Nahrung zu machen. Ursprünglich hatte ich geplant, unser Filmteam außerhalb des Dorfes in Zelten einzuquartieren, die mir das Militär zur Verfügung gestellt hatte. Doch als ich sah, dass die Dorfbewohner hungerten, habe ich zu meinem Team gesagt: Wir müssen das Opfer bringen, mit ihnen in ihrem Dorf zu leben und unsere Vorräte mit ihnen zu teilen. Wenn wir gut wirtschaften und nichts verschwenden, müßte auch für die Dorfbewohner genug übrig bleiben. Ich habe dann mit dem Dorfchef vereinbart, dass wir in den leerstehenden Häusern und in den Zimmern der Jugendlichen schlafen konnten. Dafür haben wir immer etwas mehr zum Frühstück, Mittag- und Abendessen besorgt und die Reste an die Dorfbevölkerung, insbesondere die Kinder, verteilt. Dann brauchten wir natürlich auch Statisten. Also haben wir morgens gefragt, wer mitmachen will, und direkt am Abend haben wir die Leute für ihre Mitarbeit bezahlt. Danach kamen die Leute jeden Morgen zu uns und fragten, was sie tun oder helfen könnten, und so ist eine außergewöhnliche Beziehung zu den Dorfbewohnern entstanden. Als wir die Dreharbeiten beendet hatten und die Abreise vorbereiteten, baten sie uns, erst in der Nacht loszufahren. Denn bei Tageslicht würden wir sehen, wie sie weinten."

Filmografie

Ta donna - Au feu (1991): Regie

Taafe Fanga - Pouvoir de pagne (1996): Produzent, Drehbuch, Regie



 

Titelbild: An announcement about the construction of Ciné Guimbi in Burkina Faso. (Photo: Marilia Guiraud/Ciné Guimbi)