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L'Enfant Endormi
Credits
Titel: L'Enfant Endormi
Produktionsland: Marokko
Erscheinungsjahr: 2004
Format: 35 mm
Farbe: Farbe
Sprachfassung: OF m. dt. UT
Länge: 95 Minuten
Regie: Kassari, Yasmine
Drehbuch: Kassari, Yasmine
Kamera: Arvanitis, Giorgos
Schnitt: Rossberg, Susana
Ton: Charpai, Madonel; Morelle, Henri et Madone
Darsteller: Osfour, Mounia; Brakni, Rachida; Elhaggar, Nermine; Abdessamie, Fatna
Inhalt
Die Hochzeit von Zeinab in einem abgelegenen marokkanischen Dorf ist überschattet von der Tatsache, dass ihr Bräutigam am nächsten Tag zusammen mit anderen Männern nach Europa aufbrechen muss, um dort Arbeit zu suchen. Die Frauen bleiben alleine zurück, darunter auch Zeinab, die nach der Hochzeitsnacht schwanger ist. Weil sie nicht weiß, wann ihr Mann aus der Fremde heimkehren wird, folgt sie einem alten Mythos und lässt das ungeborene Kind „schlafen“. Sie will es erst dann zur Welt bringen, wenn sein Vater wieder bei ihr ist.
Wie Yasmine Kassari erklärt, hat sie „auf einen Mythos zurückgegriffen, der schon seit Urzeiten existiert, vor allem im Maghreb“, weil sein „metaphorischer Gehalt (…) Sinnträger“ für das sein könnte, was sie erzählen wollte. Es geht ihr um die beiden Seiten der Migration, die der Männer, die weggehen, und die der Frauen, die zurückbleiben. In diesem Sinne ist ihr mit distanzierter, die Einsamkeit der Frauen widerspiegelnder Kamera gedrehter Spielfilm das Gegenstück zu der Dokumentation Quand Les Hommes Pleurent über marokkanische Migranten in Spanien, die sie zuvor realisierte. Die Männer in ihrem Dokumentarfilm stammten aus der Region L’Oriental im Nordosten Marokkos, in dem sie auch den Spielfilm drehte. „Ich habe als Kind meine Ferien in der Nähe des Flusses verbracht, der im Film vorkommt (…). Es handelt sich um die größte und ärmste Provinz Marokkos. Wegen der Trockenheit wanderten die Männer erst nach Südmarokko, später nach Spanien aus, um ihr Glück zu suchen. Und die Dörfer sterben aus (…). Ich glaube nicht, dass der Spielfilm stärker auf die Frauen fokussiert ist als auf die Männer. Denn tatsächlich sind die Männer auch darin – kraft ihrer Absenz – präsent.“
Titelbild: The Western Sahara international film festival © FiSahara | Alberto Almayer