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Fragments de Vie
Credits
Titel: Fragments de Vie
Produktionsland: Kamerun
Erscheinungsjahr: 1999
Format: 16 mm
Farbe: Farbe
Sprachfassung: OF m. engl. UT
Länge: 85 Minuten
Regie: Woukoache, François
Drehbuch: Woukoache, François
Kamera: Takoukam, Bonaventure
Schnitt: Thomé, Jean
Ton: Traoré, Issa
Darsteller: Bediebe, Jean; Djobong, Deneuve; Ngambi, Thérèse Ngo
Inhalt
In den Elendsvierteln einer fiktiven zentralafrikanischen Stadt....
Episode 1: Ein Tag wie jeder andere. Petit-Jean hat zwar sein Studium beendet, findet aber keine Arbeit. Er irrt durch die Stadt auf der Suche nach einem Job. Das Schicksal wirft den jungen Mann auf tragische Weise aus der Bahn...
Episode 2: Ein Murmeln in der Nacht. Eine junge Frau verwandelt sich in einen Todesengel, um sich von ihrer traumatisierenden Vergangenheit zu lösen. Eine Geschichte, die von Gewalt erzählt, von Machtstrukturen und von Rache handelt.
Episode 3: Der Schatten eines Kusses. Eine Frau trifft einen Mann. Eine der Begegnungen, die es jeden Abend gibt. Doch dieses Mal greift die Vergangenheit ein...
Francois L. Woukoache, der bereits durch Filme wie Melina (1992) und Asientos (1995) auf sich aufmerksam machte, zeigt in seinem Film ein „Fragment" der Realität, einen Ausschnitt alltäglicher afrikanischer Wirklichkeit. Dazu sagte er in einem Interview: „Im afrikanischen Kino sind kaum Spuren der jüngsten Geschichte Afrikas zu finden! Es ist so, als ob die afrikanischen Filmemacher beschlossen hätten, über diese brutale und tragische Realität unserer Zeit hinwegzusehen. Aber können wir nach dem Genozid (in Ruanda) fortfahren, Filme zu machen wie zuvor? Können wir weiterhin gespielt naive und unterhaltsame Geschichten erzählen, als wäre nichts geschehen? Filmen bedeutet, einen Blick zu konstruieren, ein Weltbild zu artikulieren. Dies erfordert eine ständige Reflexion. Ein Nachdenken darüber, auf welche Weise wir unsere Wirklichkeit durch das Medium Kino sichtbar machen. Und das lässt sich in einer Frage zusammenfassen: Welche Verfahren setzen wir ein, um ein Fragment des Realen wiederzugeben?" Eine Frage, die Francois L. Woukoache mit diesem Film auf ästhetisch eigenwillige und nachdenklich stimmende Weise beantwortet.
Titelbild: The Western Sahara international film festival © FiSahara | Alberto Almayer